Extra-Blatt, 14.02.2014

Django Asül mit seinem Programm  „Paradigma“ beim Windecker Matineeverein

Der Kabarettist Django Asül unternimmt eine Reise zum Ich


Der Windecker Matineeverein hatte den Kabarettisten Django Asül  mit seinem Programm „Paradigma“  nach Herchen eingeladen. Die Veranstaltung, bestehend  aus politischen Kabarett über Türken und Deutsche, stieß beim Publikum im Haus des Gastes auf begeisterte Resonanz. Django Asyl, seit einigen Monaten eingebürgert, hatte damit auch sein persönliches Paradigma: „Ich habe den türkischen Pass nicht abgegeben, er wurde mir genommen“. Das Leben als Neueingebürgerter ist für den Künstler aber auch eine Reise zwischen den Kulturen. „Als Deutscher lastet auf mir jetzt natürlich eine historische Verantwortung. Jetzt muss ich auf jedes Wort achten, das brauchst du als Türke nicht und als Bayer schon gar nicht“.
Der in Bayern geborene  Kabarettist und gelernter Bankkaufmann unternimmt in seinem 5. Solo-Programm erstmals eine Reise zum eigenen Ich mit dem Ziel, in seiner Welt anzukommen.  Als „türkischer Niederbayer“ ist er im politischen Kabarett unter Einbeziehung der türkischen Gepflogenheiten einmalig. Im Programm betrachtet er kritisch die eigene Erziehung durch seine Eltern, „ich hatte 10 von 12 Monaten bei meinen Eltern Hausverbot“. Aber er verschonte  mit seinen Standpunkten weder die europäische  noch die deutsche Politik.  Er möchte wissen,  „warum hat Frau Merkel den Hosenanzug voll“  und fragt sich, warum Merkel im Gegensatz zu Seehofer permanent Wankelmut unterstellt wird. Aber auch die Kirche wird nicht verschont, den Abschied von Kardinal Meissner bedauerte er. „Schade, er war Vermittler zwischen den Kulturen und als Schlesier ein Armuts-Zugewanderter“.
Er lässt er gerne einen guten Freund seines türkischen Vaters zu Worte kommen,  und die Zuschauer lernen so türkische  Stammtischmentalität frei von Polemik kennen!
Es war eines der Höhepunkt des  politischen Kabaretts,  skurrile Ideen, viele gelungene Pointen zwischen den Kulturen, verbunden mit alltäglichen persönlichen Erfahrungen aus dem Leben eines erfolgreichen Kabarettisten bescherten den Besuchern einen vergnüglichen aber auch nachdenklichen Sonntagvormittag beim Windecker Matineeverein.

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